Am 3. November 2023 verwandelte sich der Kunst- und Kulturverein L-Media – Verein zur Förderung der Lust auf multimedialer Kunst und Kultur in eine kreative Werkstatt voller Energie, Gespräche und Planungsfieber. Wochen zuvor hatten sich Vereinsmitglieder in mehreren Treffen zusammengesetzt, um eine Idee Wirklichkeit werden zu lassen: ein Fotoprojekt, das den rauen, gleichzeitig poetischen Charakter des Herbstes mit der zeitlosen Eleganz einer Royal Enfield Classic 350 verbindet.
Schon in der Konzeptphase war klar: Wir wollten mehr als nur ein schönes Bild. Es sollte eine stimmungsvolle Erzählung entstehen – eine visuelle Geschichte zwischen Melancholie, Stärke, Naturverbundenheit und nostalgischem Flair. Dazu gehörte eine intensive Vorbereitung:
- Locationsuche – gemeinsam verglichen wir verschiedene Orte in und um Graz, diskutierten ihre Wirkung und testeten, wie das Licht zu unterschiedlichen Tageszeiten fällt. Am Ende fiel die Wahl einstimmig auf den Wald beim Jesuitenrefektorium: altes Mauerwerk, verwunschene Wege und ein goldener Blätterteppich – ein Ort, der nicht nur Kulisse, sondern aktiver Teil der Bildsprache werden sollte.
- Requisiten & Technik – wir stellten Reflektoren bereit, wählten mobile Beleuchtungselemente aus und sorgten für warmes, gerichtetes Licht, das die Konturen der Maschine und die herbstliche Szenerie betont.
- Outfits & Stil – passende Kleidung wurde abgestimmt, um die Farbwelt des Herbstes aufzugreifen und gleichzeitig das klassische Erscheinungsbild der Royal Enfield zu unterstreichen.
Am Tag des Shootings lag eine besondere Spannung in der Luft. Die kühle, klare Herbstluft und der leicht bedeckte Himmel sorgten für genau das Licht, das wir uns erhofft hatten: weich, atmosphärisch, mit sanften Schatten. Unter dem dichten Blätterdach ergaben sich Farbspiele aus Gelb, Braun und Grün – perfekt, um die Serie sowohl in Farbe als auch in Schwarz-Weiß zu realisieren.
Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen betonen Linien, Kontraste und die ikonische Formensprache des Motorrads – klar, reduziert und fast dokumentarisch. Die Farbfotografien hingegen öffnen die Szene für den Betrachter: sie riechen förmlich nach Herbst, lassen das Rascheln der Blätter und die Kühle der Luft spürbar werden. Welche Version „besser“ wirkt, wollten wir bewusst offen lassen – denn Kunst lebt von Perspektiven.
Dieses Projekt war mehr als ein einzelner Fototermin. Es war ein Gemeinschaftswerk, bei dem jede Entscheidung – vom ersten Ideenscribble bis zum letzten Klick auf den Auslöser – in enger Abstimmung im Verein getroffen wurde. Die Bilder sind damit nicht nur ein ästhetisches Ergebnis, sondern auch ein Zeugnis dessen, wie viel Atmosphäre, Wirkung und Ausdruckskraft entstehen, wenn Leidenschaft, Planung und Teamgeist zusammenkommen.
Dieses Projekt ist eine Einladung, sich Zeit für Bilder zu nehmen. Für die Geschichten, die darin stecken. Und für das Zusammenspiel von Technik, Natur und Kreativität – getragen von der Leidenschaft für Fotografie und der Freude an der Inszenierung.



















